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BAER-C – Bochumer Angstvermeidung als Emotionsregulation - Fragebogen für Kinder und Jugendliche

Michael W. Lippert, Katharina Sommer, Tabea Flasinski, Jan Schomberg, Verena Pflug & Silvia Schneider

Der Bochumer Angstvermeidung als Emotionsregulation Fragebogen für Kinder (BAER—C) wurde als theoriegeleitetes Instrument entwickelt, um verschiedene Vermeidungsstrategien sowie die Neubewertung von angstauslösenden Situationen bei Kindern und Jugendlichen zu erfassen. Grundlage des Fragebogens ist das Prozessmodell der Emotionsregulation (Gross, 2001, 2015). Die im BAER-C erfassten Vermeidungsstrategien wurden den ER-Phasen Situationsauswahl, Situationsmodifikation und Aufmerksamkeitsentfaltung nach dem Modell von Gross zugeordnet. Aufgrund des Fehlens einer Vermeidungsstrategie für die Appraisal-Phase wurde die Strategie "Reappraisal" (Neubewertung) in den Fragebogen aufgenommen. Damit wurde der BAER-C um eine adaptive Emotionsregulations-Strategie ergänzt. Die Reaktionsmodulation wurde ausgeschlossen, da das Ziel des Fragebogens darin bestand, sich auf antizipative und nicht auf reaktive Vermeidungsstrategien zu konzentrieren. Die Items wurden so konstruiert, dass sie die verschiedenen Vermeidungsstrategien erfassen. Das BAER-C kann bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 16 Jahren eingesetzt werden (vermutlich ist auch ein Einsatz bis zum 18. Lebensjahr bedenkenlos möglich). Die Kinder bzw. die Jugendlichen geben mit Hilfe einer fünfstufigen Likert-Skala an, wie sehr sie den beschriebenen Aussagen zustimmen: Die Kinder antworten auf einer fünfstufigen Likert-Skala, die von 1 (stimme überhaupt nicht zu) bis 5 (stimme voll und ganz zu) reicht.

Alle Items beginnen mit der Stammaussage "Wenn ich ängstlich bin...". Jedes Item beginnt mit dem Ausdruck "Ich versuche", gefolgt von dem Emotionsregulationsverhalten. Diese Formulierung wurde so gewählt, damit die Teilnehmer*innen das Item unabhängig vom Erfolg ihrer ER beantworten konnten. Alle Items wurden einfach formuliert, um das Verständnis der Kinder zu gewährleisten.

Aufbauend auf dem Prozessmodel der Emotionsregulation, misst der Fragebogen insgesamt 4 Vermeidungsstrategien, sowie Reappraisal als adaptive Strategie.

Die erste Subskala misst Behaviorale Vermeidung als Strategie aus der Familie der Situationsauswahl. Diese Vermeidungsstrategie ist definiert als das Vermeiden des angstauslösenden Objekts um jeden Preis: Kinder könnten versuchen, Situationen in Abhängigkeit von der Wahrscheinlichkeit, dem gefürchteten Objekt zu begegnen, auszuwählen, d. h. "Wenn ich ängstlich bin, versuche ich zu vermeiden, was mich ängstlich macht".

Die zweite und dritte Subskala bilden die Familie der Situationsmodifikation ab. Im Gegensatz zur Situationsauswahl gehen die Kinder in die Situation hinein, versuchen aber, sie zu verändern, um ihre Angst zu verringern. Eine entsprechende Vermeidungsstrategie ist Sicherheitsverhalten, welches sich im Fragebogen in die Unterskalen Verbale Rückversicherung und Soziale Unterstützung aufteilt.  Beispielitems sind "Wenn ich ängstlich bin, muss ich immer wieder nachfragen, ob alles in Ordnung ist“oder Wenn ich ängstlich bin, versuche ich, nicht allein zu sein".

Die nächste Gruppe von ER-Strategien bezieht sich auf die Aufmerksamkeitslenkung, bei der die Aufmerksamkeit auf andere Dinge gerichtet wird. Hier misst der Fragebogen die Strategie Suppression. Beispiel dafür ist "Wenn ich ängstlich bin, versuche ich, an nichts zu denken".

Die fünfte Subskala stammt aus der Bewertungs-Familie und misst Reappraisal (Neubewertung) als adaptive Strategie: "Wenn ich ängstlich bin, versuche ich, das Beste aus der Situation zu machen".

Den Fragebogenabschluss bildet eine offene Frage, in der Kinder und Jugendliche sonstige Strategien angeben können, die sie benutzen, wenn sie sich ängstlich fühlen.

 

Literatur

Gross JJ. (2001). Emotion regulation in adulthood: Timing is everything. Curr Dir Psychol Sci. 2001;10: 214–219

Gross JJ. (2015). The Extended Process Model of Emotion Regulation: Elaborations, Applications, and Future Directions. Psychological Inquiry. Routledge; 2015. pp. 130–137

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Bochumer Angstvermeidung als Emotionsregulation Fragebogen für Kinder (BAER—C).

Wie Sie bereits bemerkt haben, ist das Instrument frei zugänglich und kann somit für Ihre tägliche Praxis und Forschung kostenlos genutzt werden. Falls Sie beabsichtigen das Instrument in einer Recherche, einem Projekt oder einer Veröffentlichung zu nutzen, verwenden Sie bitte die folgende Zitation:

Entwicklung und Evaluation eines neuen Instruments zur Messung antizipatorischer vermeidungsbasierter Emotionsregulation in angstauslösenden Situationen:

Lippert MW, Sommer K, Flasinski T, Schomberg J, Pflug V, Christiansen H, et al. (2023) Bochum Assessment of Avoidance-based Emotion Regulation for Children (BAER-C): Development and evaluation of a new instrument measuring anticipatory avoidance-based emotion regulation in anxiety eliciting situations. PLoS ONE 18(1): e0279658. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0279658.

Wenn Sie planen einzelne Teile des Bochumer Angstvermeidung als Emotionsregulation Fragebogen für Kinder (BAER—C) zu verwenden, beachten Sie bitte das Copyright. Bei Fragen zum Instrument können Sie den Urheberrechtsinhaber Michael W. Lippert (michael.lippert@rub.de) kontaktieren.