Lisa Snook ist Gewinnerin des FBZ art award 2023
, Kunstpreis
„The Limits of Anguish“ (Die Grenzen des Schmerzes) – so lautet der Titel der preisgekrönten Arbeit von Lisa Snook: zwei geballte Fäuste, in Bronze gegossen, die die Künstlerin als Gesten der Frustration und Angst versteht. „Die Arbeit zielt darauf ab, eine Verbindung und einen Dialog zwischen dem physischen und dem psychischen Körper herzustellen“, erklärte Snook. Gerade vor diesem Hintergrund sei das FBZ ein perfekter Ausstellungsort für ihre Arbeit: „Ich könnte mir kein besseres neues Zuhause dafür vorstellen.“
Auf die Jury hätten die geballten Fäuste von Anfang an eine große Faszination ausgeübt, sagte Jurymitglied und Laudator Stephan Kaluza. Lisa Snooks Arbeit könne als Selbstportrait und Selbstbetrachtung verstanden werden, weniger als Feststellung denn als Frage: Was bin ich überhaupt, wenn ich genau hinsehe? „Wir sind überzeugt, dass Lisa genau hinsieht“, betonte Kaluza.
Mit dem mit 5.000 Euro dotierten FBZ art award focus rückte das FBZ zudem erstmals ein aktuelles gesellschaftliches Thema in den Mittelpunkt. So wirft Linda Nadjis Arbeit „Koffer“ Fragen zu Flucht und Heimat auf. Als sei es zufällig abgestellt worden, steht das schwere Gepäckstück aus Beton im Raum. Damit bringe die im Iran geborene Nadji nicht nur ihr Mitgefühl für Geflüchtete zum Ausdruck, sagte Stephan Kaluza. In Zeiten einer modernen Völkerwanderung werde der Koffer zu einem „starken Symbol für eine schmale Hoffnung auf Gerechtigkeit“.
Der FBZ art award wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal vergeben. 2018 entstand die Idee, das Zusammenspiel zwischen Kunst, Psyche und Gesundheit in den Blick zu nehmen und für Patientinnen und Patienten des FBZ sowie deren Angehörige erfahrbar zu machen. „Wir können heute sagen, dass uns dies gelungen ist“, sagte FBZ-Direktorin Prof. Dr. Silvia Schneider.