Mehr über die Entwicklung von Babys lernen
Herzlich willkommen bei den Kleinkindstudien am Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit (FBZ).
Fast jeder Tag bringt eine kleine Veränderung, und ein Meilenstein folgt auf den nächsten – das erste Lächeln, der erste Schritt, das erste Wort. Die menschliche Entwicklung in den ersten beiden Lebensjahren ist rapide und spannend. Wir, das Team der klinischen Kinder- und Jugendpsychologie, sind fasziniert von den vielen Fähigkeiten, die Babys so schnell entwickeln. Unser Ziel ist es, mehr darüber herauszufinden, welche Faktoren die emotionale und kognitive Entwicklung von Babys beeinflussen.
Sie, liebe Eltern, können uns dabei helfen. Wir suchen Babys und Eltern in Bochum und Umgebung, die an unseren Studien teilnehmen möchten. Wir hoffen, Ihnen auf dieser Seite einen kleinen Eindruck von unseren Studien vermitteln zu können und würden uns sehr freuen, Sie und Ihr Baby kennenzulernen.
• spielerische Aktivitäten
• Zeitaufwand: je nach Studie zwischen ca. 30 und 60 Minuten
• Durchführung je nach Studie im Bochumer Fenster oder bei Ihnen Zuhause
• Aufwandsentschädigung 10 Euro pro Teilnahme an einer Studie im Bochumer Fenster, kleines Geschenk für Ihr Kind, Teilnahmeurkunde
• Studienergebnisse per Brief oder E-Mail im Folgejahr
Worum geht es in den Kleinkindstudien?
Um die normale Entwicklung zu erforschen, beobachten wir das Verhalten gesunder Babys und Kinder. Dazu zeichnen wir per Video auf, wie sich Kinder in bestimmten Situationen verhalten, z. B. wohin sie schauen oder wie sie bestimmte Spielzeuge benutzen. Durch ihr Verhalten zeigen uns die Kinder, wie sie Situationen und Objekte wahrnehmen und einschätzen. Außerdem bitten wir in manchen Studien Eltern, ihr Kind mit Hilfe von Fragebögen zu beschreiben.
Wie läuft die Studienteilnahme ab?
Die meisten Studien umfassen einen einmaligen Termin (Dauer zwischen 30 und 60 Minuten). Bei einigen Studien gibt es zwei oder drei Termine. Jede Studienteilnahme beginnt mit einer Kennenlernphase, in der Sie und Ihr Kind die Kleinkindstudienmitarbeiter kennenlernen. Wir erklären noch einmal genau, welche Aktivitäten wir Ihrem Kind anbieten möchten und beantworten gerne alle Fragen. Die eigentliche Studie dauert meist nur wenige Minuten. Je nach Alter Ihres Kindes und dem Anliegen der Studie können die Aktivitäten hier ganz unterschiedlich sein, z. B. Anschauen von Bildern auf einem Monitor oder Spielen mit neuen Spielzeugen. Nach Ende der Studie beantworten wir gerne Fragen, die während der Teilnahme entstanden sind. Ihr Kind erhält eine Teilnahme-Urkunde und ein kleines Geschenk, die Eltern erhalten die Aufwandsentschädigung.
Was habe ich davon?
Mit Ihrer Teilnahme unterstützen Sie die Erforschung der kindlichen Entwicklung. Sie erhalten außerdem eine Aufwandsentschädigung von 5 Euro pro Termin an der Universität. Ihr Baby bekommt eine Urkunde und eine kleine Aufmerksamkeit. Am Ende des Folgejahres erhalten Sie einen Bericht über das Gesamtergebnis der Studie. In unseren kindgerecht gestalteten Räumen bieten wir auch eine Betreuung an, wenn Sie ältere Geschwister mitbringen.
„Schlaf mal drüber“ – diesen Rat hört man als Erwachsener vor wichtigen Entscheidungen häufig. Im Alltag gehen wir davon aus, dass Schlaf uns hilft, Dinge zu verarbeiten und auf neue Ideen zu kommen. Tatsächlich ist wissenschaftlich gut belegt, dass Schlaf im Erwachsenenalter dazu beiträgt, Erinnerungen an Erlebtes zu verfestigen. Ob Schlaf solch positive Auswirkungen auf das Gedächtnis bereits im ersten Lebensjahr hat, ist dagegen kaum bekannt.
In dieser Studie gingen wir dieser Frage nach. Hierzu besuchten wir über 200 sechs bzw. zwölf Monate alte Kinder und ihre Eltern aus Bochum zweimal im Abstand von vier Stunden zu Hause. Beim ersten Besuch machte eine Mitarbeiterin den Babys einige Handlungen mit einer Handpuppe vor. Bei dem zweiten Besuch durften die Babys dann mit der Handpuppe spielen. Wir interessierten uns dafür, ob die Babys bei dem zweiten Besuch eine oder mehrere der Handlungen nachmachen und so zeigen, dass sie sich daran erinnern, was die Mitarbeiterin vorgemacht hat.
Um die Rolle von Schlaf auf das Erinnern zu untersuchen, waren die Besuche so gelegt, dass einige Kinder zwischen den beiden Besuchen ein längeres Nickerchen machten und andere Kinder kein oder nur ein ganz kurzes Nickerchen machten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es schon Babys im ersten Jahr leichter fällt, sich an Gelerntes zu erinnern, wenn sie „darüber schlafen“: Die Babys, die ein längeres Nickerchen eingelegt hatten, haben im Durchschnitt mehr Handlungen nachgemacht als Babys, die kein oder nur ein ganz kurzes Nickerchen nach dem Vormachen gemacht haben.
Um zu schauen, ob Babys sehr zeitnah nach dem Lernen schlafen müssen, um die Handlungen zu behalten, oder ob auch späterer Schlaf den gleichen Effekt bringt, führten wir eine zweite Studie durch. Hier besuchten wir sechs bzw. zwölf Monate alte Kinder zweimal im Abstand von 24 Stunden und führten die gleiche Aufgabe wie in vorigen Studie mit ihnen durch. Die Hälfte der Kinder machte direkt nach dem ersten Besuch ein längeres Nickerchen, währen die andere Hälfte der Kinder wach blieb oder nur kurz schlief.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigten sogar noch größere Effekte als in der ersten Studie: Nur die Kinder, die zeitnah über das Gelernte geschlafen hatten, erinnerten sich an die Handlungen 24 Stunden.
Haben Sie Interesse mit Ihrem Kind an einer unserer Studien teilzunehmen? Dann melden Sie sich hier für unsere Datenbank an. Bitte denken Sie daran, auch Ihre Telefonnummer anzugeben, da die Einladung zu Studien per Telefon erfolgt.
Nähere Informationen erteilt Yasemin Akar, E-Mail: yasemin.cigtay-akar@rub.de, Tel. +49 234 32 21501.