KINDER-DIPS-OA – Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kinder- und Jugendalter
Interviewleitfaden Elternversion
Silvia Schneider, Verena Pflug, Tina In-Albon, Jürgen Margraf
© Copyright 2017 – Urheberrechtshinweis: Alle Inhalte dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt. Das Urheberrecht liegt bei Silvia Schneider, Verena Pflug, Tina In-Albon und Jürgen Margraf. Das Recht zur kostenlosen Vervielfältigung und Verwendung für wissenschaftliche und praktisch-klinische Zwecke wird unter dem Vorbehalt der am Ende des Beitrags zum KINDERI-DIPS-OA beschriebenen korrekten Quellenangabe eingeräumt.
Das Kinder-DIPS-OA ist ein strukturiertes klinisches Interview für die Diagnostik psychischer Störungen. Es gibt eine Kinder- und eine Elternversion. Das Kinder-DIPS-OA ist einsetzbar bei Eltern von Kindern im Alter zwischen 6 und 8 Jahren und bei den Kindern und Jugendlichen selbst im Alter zwischen 8 und 18 Jahren. Das Kinder-DIPS-OA ermöglicht die Erfassung der Lebenszeitdiagnosen, aktuellen und früheren Diagnosen, basierend auf den Kriterien des DSM-5 und der ICD-10. Das Kinder-DIPS-OA deckt die psychischen Störungen ab, die am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen in klinischen Settings zu beobachten sind:
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
Disruptive, Impulskontroll- und Sozialverhaltensstörung: Störung mit Oppositionellem Trotzverhalten, Störung des Sozialverhaltens
Tic-Störungen
Angststörungen: Störung mit Trennungsangst, Spezifische Phobie, Soziale Angststörung, Selektiver Mutismus, Generalisierte Angststörung, Panikanfall, Panikstörung, Agoraphobie
Zwangsstörung
Trauma- und belastungsbezogene Störungen
Posttraumatische Belastungsstörung
Ausscheidungsstörungen: Enuresis/Enkopresis
Depressive Störungen: Major Depression, Persistierende Depressive Störung, Disruptive Affektregulationsstörung
Schlaf-Wach-Störungen: Insomnie, Hypersomnie, Alptraum-Störung, NREM-Parasomnien
Essstörungen: Anorexia Nervosa, Bulimia Nervosa, Binge-Eating-Störung
Alkohol-, Nikotin- und Drogenmissbrauch (Screening)
Psychose-Screening
Suizid-Screening
Zusätzlich werden allgemeine demografische Daten und weitere therapierelevante Informationen abgefragt.
Zitation des Kinder-DIPS-OA:
Bitte zitieren Sie das Kinder-DIPS-OA mit den beiden folgenden Literaturangaben (Übersichtsartikel und Download-Veröffentlichung):
- Margraf, J., Cwik, J. C., Pflug, V., & Schneider, S. (2017). Structured clinical interviews for mental disorders across the lifespan: Psychometric quality and further developments of the DIPS Open Access interviews.[ Strukturierte klinische Interviews zur Erfassung psychischer Störungen über die Lebensspanne: Gütekriterien und Weiterentwicklungen der DIPS-Verfahren.] Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 46, 176-186. https://doi.org/10.1026/1616-3443/a000430
- Schneider, S., Pflug, V., In-Albon, T., & Margraf, J. (2017). Kinder-DIPS Open Access: Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Bochum: Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit, Ruhr-Universität Bochum. doi:10.1314/rub.101.90
Für weitere Informationen zur Akzeptanz und klinischen Brauchbarkeit des Kinder-DIPS siehe:
Reliabilität:
Neuschwander, M., In-Albon, T., Adornetto, C., Roth, B. & Schneider, S. (2013). Interrater-Reliabilität des Diagnostischen Interviews bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter (Kinder-DIPS). Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 41 (5), 319–334. doi:10.1024/1422-4917/a000247
Validität:
Schneider, S., Suppiger, A., Adornetto, C., & Unnewehr, S. (2009). Handbuch zum Kinder-DIPS. In S. Schneider, S. Unnewehr, & J. Margraf (Hrsg.), Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Berlin: Springer.
Für weitere Informationen zur Akzeptanz und klinischen Brauchbarkeit des Kinder-DIPS siehe:
Bruchmüller, K. & Schneider, S. (2012). Fehldiagnose Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom? Empirische Befunde zur Frage der Überdiagnostizierung. Psychotherapeut, 57, 77-89.
Merten, E., Cwik, J.C., Margraf, J., & Schneider, S. (2017). Overdiagnosis of mental disorders in children and adolescents (in developed countries). Child and Adolescent Psychiatry and Mental Health, 11(5).
Neuschwander, M., In-Albon, T., Meyer, A. H., & Schneider, S. (2017). Acceptance of a structured diagnostic interview in children, parents, and interviewers. International Journal of Methods in Psychiatric Research, e1573. doi:10.1002/mpr.1573
Popp, L., Neuschwander, M., Mannstadt, S., In-Albon, T., & Schneider, S. (2017). Parent-child diagnostic agreement on anxiety symptoms with a structured diagnostic interview for mental disorders in children. Frontiers in Psychology, 8: 404. doi:10.3389/fpsyg.2017.00404
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem diagnostischen Interview.
Wie Sie bereits bemerkt haben, ist das Interview frei zugänglich und kann somit für Ihre tägliche Praxis und Forschung kostenlos genutzt werden.
Falls Sie beabsichtigen, das Interview in einer Recherche, einem Projekt oder einer Veröffentlichung zu nutzen, verwenden Sie bitte die folgenden Zitate:
Fügen Sie folgende Referenz für das zentrale Papier hinzu:
Margraf, J., Cwik, J. C., Pflug, V., & Schneider, S. (2017). Structured clinical interviews for mental disorders across the lifespan: Psychometric quality and further developments of the DIPS Open Access interviews. [Strukturierte klinische Interviews zur Erfassung psychischer Störungen über die Lebensspanne: Gütekriterien und Weiterentwicklungen der DIPS-Verfahren.] Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 46, 176-186. https://doi.org/10.1026/1616-3443/a000430
Fügen Sie folgende Referenz für das Interview hinzu:
Schneider, S., Pflug, V., In-Albon, T., & Margraf, J. (2017). Kinder-DIPS Open Access: Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Bochum: Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit, Ruhr-Universität Bochum. doi:10.1314/rub.101.90
Wenn Sie planen, Teile des Interviews zu verwenden, beachten Sie das Copyright und konsultieren Sie die Urheberrechtsinhaber über unsere Teamseite. Auch bei Fragen zum Interview können Sie uns gerne kontaktieren.
Die Durchführung des Kinder-DIPS-OA erfordert adäquate Kenntnis der DSM-5- und/oder der ICD-10- Klassifikation und ihrer Diagnosekriterien. Anwender benötigen klinische Erfahrung und ein systematisches Training in der Implementierung. Auch ein Training in der Durchführung des Kinder-DIPS-OA ist wünschenswert.
Die praktische Durchführung des (Kinder-)DIPS wird in den blended-learning Kursen „DiSkO" und „DiSkO KiJu" vermittelt, die für alle Universitäten kostenfrei verfügbar sind.