Projekte
Am DZPG-Standort Bochum-Marburg sind sieben Forschungsprojekte angesiedelt.
BO1: Kernmechanismen der Veränderung: Frühe aversive Erfahrungen und Trauma, Stress, Lernen und Gedächtnis
Die Potentielle Rolle von aversiven Erfahrungen, Traumata und Psychopathologie in Lern- und Gedächtnisprozessen wurden in der Forschung bisher relativ vernachlässigt. Je mehr man über diese Zusammenhänge weiß und versteht, desto besser kann man die Prävention und Behandlung gestalten. Die Zusammenhänge sollen in einer Reihe von Querschnitts- und perspektivischen Längsschnittstudien in den Altersgruppen vom Säugling- bis zum Erwachsenenalter untersucht werden.
Kontakt: Prof. Sabine Seehagen
BO2: Trajektorien und Mechanismen psychischer Gesundheit und Störung
Dieser Bereich lässt sich in drei Schwerpunkte unterteilen:
- Beschreibung von Entwicklungspfaden, die zu psychischer Gesundheit bzw. zu psychischen Störungen führen
- Risikofaktoren und Schutzfaktoren in den Entwicklungspfaden identifizieren
- Implementierung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen
Um diese drei Schwerpunkte zu untersuchen soll eine epidemiologische Feldforschung, laborgestützte Untersuchungen und gezielte Interventionen angewendet werden.
Kontakt: Prof. Silvia Schneider
BO3: Transgenerationale Psychotherapie: Stärkung familiärer Stärken
Die psychische Gesundheit der Eltern kann sich auf die Kinder auswirken und vice versa. Die Interaktionen innerhalb der Familie stellen somit entscheidende Risiko- und Schutzfaktoren für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden dar. Es soll eine evidenzbasierte Behandlungsempfehlung entwickelt werden, um die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Familie zu erhalten, wiederherzustellen und zu verbessern.
Kontakt: Prof. Hanna Christiansen
BO4: Sektorenübergreifende Analyse zur präventiven psychischen Gesundheitsversorgung und Früherkennung psychischer Erkrankungen bei Kindern (0-10 Jahre) und ihren Familien: Nutzung bestehender bundesweiter Repräsentativerhebungen und vertiefte Analyse der intersektoralen Unterstützungslandschaften in zwei Regionen
Die Früherkennung psychischer Erkrankungen bzw. die Förderung der psychischen Gesundheit bei der Risikogruppe der 0-10 Jährigen und Erwachsenen wird von unterschiedlichen Organisationen, Institutionen und Fachkräften durchgeführt. Es bedarf noch einer genaueren Beschreibung und einer Analyse über die unterschiedlichen Leistungen der Organisationen, Institutionen und Fachkräfte. Mittels eines Online-Panels soll eine flächenbezogene Analyse durchgeführt werden.
Kontakt: Prof. Freia de Bock
BO5: Urbane psychische Gesundheit jenseits des Mittelschichts-Bias (Schwerpunktprojekt Flagship II)
Urbane Lebenswelten stellen für Kinder und ihre Familien erhebliche Belastungen für die psychische Gesundheit dar. Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in ihrer Lebenswelt KiTa und Schule zu fördern und dabei insbesondere Wohnquartiere mit hohem Anteil von Familien mit niedrigem sozio-ökonomischen Hintergrund einzubeziehen. Hierzu sollen evidenzbasierte psychosoziale Interventionen von der Primärprävention bis zur Komplexbehandlung und Rehabilitation bei psychischen Problemen im Kindes- und Jugendalter entwickelt und durchgeführt werden.
Kontakt: Prof. Silvia Schneider
BO6: Mechanismen langfristiger Wirksamkeit: Nachhaltigkeit von Psychotherapie
Das oberste Ziel der Psychotherapie ist die Nachhaltigkeit des Erfolges bei der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Aufgrund der hohen Kostenintensität werden Langzeit-Katamnesen jedoch selten durchgeführt, weshalb es an Handlungsbedarf verlangt. In diesem Projekt werden psychotherapeutisch behandelte Stichproben mit Gruppengrößen zwischen 350 und 10.000 Patienten jährlich über 10 Jahre nachverfolgt. Zur Aufklärung der relevanten psychosozialen Kausalfaktoren, Moderatoren und Mediatoren, die der dauerhaften Wirksamkeit zugrunde liegen, werden kausal relevante biopsychosoziale Mechanismen systematisch mit Hilfe experimenteller Designs variiert und geprüft.
Kontakt: Prof. Silvia Schneider, Prof. Jürgen Margraf
BO7: Verantwortungsvolle Transparenz: Zwischen Open Science, Datenschutz und Cybersicherheit
Dieses Forschungsprojekt hat zum Ziel, das Vertrauen in den Forschungsprozess zu erhöhen. Dabei wird besonders die Vertrauenswürdigkeit von Datenschutz, Datenspeicherung und Datenverarbeitung betrachtet. Dies soll durch Entwicklung und Prüfung von Sicherheitsprotokollen und die Erkennung von Softwareschwachstellen gefestigt werden.
Kontakt: Prof. Jörg Schwenk