
Keine Angst vor acht Beinen
Wie Sie die Angst vor Spinnen besiegen können – im Einzel- oder Gruppensetting
Leiden Sie unter intensiver Angst oder starkem Ekel beim Anblick von Spinnen? Vermeiden Sie
bestimmte Orte, Keller oder sogar Naturaufenthalte aus Sorge, einer Spinne zu begegnen? Dann
könnte es sich um eine spezifische Phobie – in diesem Fall eine Spinnenphobie (Arachnophobie) –
handeln, die Sie im Alltag einschränkt.
Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts der Ruhr-Universität Bochum bieten wir Ihnen die
Möglichkeit, Ihre Angst vor Spinnen nachhaltig zu reduzieren. Ziel unserer Studie ist es, die
Wirksamkeit von Expositionstherapie – also der gezielten Konfrontation mit der angstauslösenden
Situation – in zwei verschiedenen Formaten zu untersuchen: als Einzelbehandlung oder als
Gruppentraining mit mehreren Teilnehmenden gleichzeitig.
Mit Ihrer Teilnahme tragen Sie nicht nur zur Weiterentwicklung psychologischer
Behandlungsmethoden bei, sondern erhalten auch die Gelegenheit, neue Erfahrungen im Umgang mit
Ihrer Spinnenphobie zu machen – begleitet von einem psychotherapeutisch geschulten Team und
wissenschaftlich fundiert.
Im Vorfeld des Trainings laden wir Sie zu einer psychotherapeutischen Diagnostik-Sitzung ein. Dabei klären wir, ob das Setting für Sie geeignet ist, und empfehlen bei Bedarf auch alternative Behandlungsoptionen. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben oder mehr über das Projekt erfahren möchten, füllen Sie bitte unser Online-Anmeldeformular unter folgendem Link aus:
https://ww2.unipark.de/uc/KliPsy/8cf3/?a=
Die Gruppentrainings finden voraussichtlich am 28.02.2026 in Bochum statt, die Einzeltrainings
nach individueller Absprache ab September 2025.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Unser Team besteht aus Wissenschaftler:innen, Psychotherapeut:innen und Masterstudierenden der Abteilung für Klinische Psychologie der Ruhr-Universität Bochum. Geleitet wird das Projekt von PD Dr. André Wannemüller, Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut. Sein Forschungs- und Behandlungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Erprobung von effektiven und effizienten Intensivbehandlungen von Angststörungen in Großgruppenformaten. In den letzten Jahren wurden hierzu bereits verschiedene Behandlungsprojekte für situative Angststörungen, darunter Zahnbehandlungsangst, Blut-, Spritzen- und Verletzungsangst, MRT-Behandlungsangst, Höhen- und Flugangst sowie angstassoziierte Störungen (z.B. Waschzwang) erfolgreich durchgeführt, an die wir mit dem aktuellen Projekt anknüpfen möchten. Die Planung und Durchführung des Projekts erfolgen in Zusammenarbeit mit neun Psychologiestudent:innen, die im Rahmen ihrer Masterarbeit die gewonnenen Erkenntnisse auswerten und nach intensiver Vorbereitung die Individualbehandlung sowie das Gruppentraining durchführen werden.
Exposition gilt als der wirksamste Therapieansatz zur Behandlung von Angststörungen. Grundidee der Expositionstherapie ist es, sich mithilfe verschiedener Schritte dem angstauslösenden Objekt zu stellen. Während der Exposition werden Sie von unserem psychotherapeutisch geschulten Team betreut und angeleitet.
Ziel des Projektes ist es, die Vor- und Nachteile von Expositionsbehandlungen im Individual- und Großgruppensetting miteinander zu vergleichen. Beide Methoden sind evidenzbasiert und können nachweislich zu einem Rückgang der Angst führen.
Die Individualbehandlungen sowie das Großgruppentraining werden in Form eines sogenannten “One-Session-Treatment" durchgeführt, d.h. alle Schritte der Exposition werden an einem Tag durchgeführt.
Welche Leistungen enthält das Behandlungsprogramm?
I. Psychotherapeutische Sprechstunde / Probatorische Sitzung
II. Behandlungsprogramm in Großgruppe oder Einzelbehandlung
a. Psychologisch fundiertes Training zur Angstbewältigung
b. Betreuung durch ein Team von Psychotherapeut:innen, Wissenschaftler:innen und
Masterstudierenden
III. Nachfolgeuntersuchungen
I. 2 Monate nach dem Behandlungsprogramm: Online-Befragung
II. 6 Monate nach dem Behandlungsprogramm: Online-Befragung und
Experimentalaufgaben
Was passiert während der Sprechstunde?
Die psychotherapeutische Sprechstunde wird von qualifiziertem Personal des Zentrums für Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt. Wir möchten Sie umfassend über den Ablauf unserer Studie aufklären und bereits erste Rahmenbedingungen besprechen, die für eine Teilnahme erforderlich sind. Darüber hinaus dient die Sprechstunde dazu, festzustellen, ob das Behandlungsprogramm für Sie geeignet ist. Der Schwerpunkt liegt auf einer ausführlichen diagnostischen Abklärung Ihrer Beschwerden sowie der
Beratung über alternative Behandlungsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang klären wir auch, ob und warum wir eine kurze ärztliche Bescheinigung von Ihrer (Haus-)Ärztin oder Ihrem (Haus)-Arzt benötigen, um körperliche Erkrankungen auszuschließen, die eine Trainingsteilnahme unmöglich machen. Im Anschluss führen Sie zu Forschungszwecken drei einfache Computeraufgaben durch, mit denen Ihre Spinnenangst erfasst wird.
Nach diesem ersten Termin werden Sie nach dem Zufallsprinzip einer der beiden Behandlungsformen
(Individualtraining oder Großgruppentraining) zugeteilt.
Was passiert während des Trainings?
Das Großgruppentraining findet im Laufe eines einzigen Tages statt. Dies wird voraussichtlich der Samstag, 28.02.2026, sein. Da es sich hierbei um ein einmaliges Programm der Ruhr-Universität- Bochum handelt, können wir Ihnen keine alternativen Daten anbieten.
Die Einzeltrainings finden nach individueller Absprache ab September 2025 statt.
Im Rahmen des Expositionstrainings nähern sich die Teilnehmenden schrittweise dem angstauslösenden Reiz– in diesem Fall einer echten Spinne. Ziel ist es, die Angst durch wiederholten, kontrollierten Kontakt mit dem Angstauslöser langfristig zu verringern. Selbstverständlich erfolgt jede Annäherung freiwillig und die Teilnehmenden bestimmen selbst, wie weit sie dabei gehen möchten.
Je nach Gruppenzuteilung findet das Training in einer Großgruppe oder im Einzelsetting statt. Dabei werden verschiedene Annäherungsschritte durchlaufen. Die Übungen beginnen mit dem Betrachten einer Spinne aus sicherer Entfernung und steigern sich allmählich. Alle Übungen werden individuell begleitet und orientieren sich am persönlichen Tempo der Teilnehmenden.
Warum bietet die Abteilung für Klinische Psychologie ein Projekt zur Behandlung einer Spinnenangst an?
Die Abteilung für klinische Psychologie erforscht die Ursachen für die Entstehung psychischer Erkrankungen, die Wirksamkeit von psychotherapeutischen Behandlungen und den Behandlungen zugrundeliegende Wirkmechanismen. Zu all diesen Faktoren kann eine im Großgruppenkontext durchgeführte Behandlung einen wichtigen Beitrag leisten.
Angststörungen stellen eine bedeutende Gruppe psychischer Störungen dar. Im Laufe ihres Lebens erkranken etwa 15% der Deutschen an einer Angststörung, wobei etwa 5% der Bevölkerung an einer Spinnenangst leiden. Spinnenangst ist damit die häufigste Phobie in Deutschland. Somit ist es von großer Bedeutung, Behandlungen zu entwickeln, die ebenso wirksam sind wie bisherige Verfahren – dabei aber möglichst kurz, unkompliziert und gut zugänglich für Betroffene.
Während die Wirksamkeit von Großgruppenbehandlungen bei anderen situativen Ängsten bereits wissenschaftlich belegt ist, fehlt ein entsprechender Nachweis bisher für spezifische Phobien wie die Spinnenangst. Ziel unserer Studie ist es daher, die Wirksamkeit beider Ansätze zu vergleichen – mit dem langfristigen Ziel, effektive und zugleich breit verfügbare Behandlungsmöglichkeiten für möglichstviele Betroffene anbieten zu können.
Ist das Training für Sie geeignet?
Unsere Behandlungsprogramme richten sich an alle Personen über 18 Jahren, die an Spinnenangst leiden, keine Ausschlusskriterien erfüllen, welche im Vorgespräch abgeklärt werden und die für eine Teilnahme im Großgruppensetting ungünstig sind und keine körperlichen Einschränkungen aufweisen, die eine Teilnahme am Training unmöglich machen. Um zu klären, ob die psychischen
Voraussetzungen für eine Trainingsteilnahme erfüllt sind, dient das Vorgespräch am Zentrum für Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum. Das Training ist besonders geeignet für Menschen, die ihre Ängste als stark belastend empfinden. In einer ersten therapeutischen Sprechstunde erfassen wir Ihre Ängste objektiv und klären, ob und wie diese am besten behandelt werden sollten. Ziel ist es, Ihnen die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Bisherige Teilnehmer:innen unserer Programme haben in der Regel positive und angstlindernde Erfahrungen gemacht, und nur wenige zeigten keine deutliche Verbesserung ihrer Ängste. Wenn Sie Bedenken oder Fragen zur Teilnahme am Training haben, können Sie sich jederzeit an PD Dr. André Wannemüller und sein Team wenden. Wir sind gerne für Sie da.
Ist Ihre Angst stark genug, um an der Sprechstunde teilzunehmen?
Falls Sie sich unsicher über die Teilnahme sind, bearbeiten sie bitte unseren Fragebogen, den sie unter dem folgenden Link finden: https://ww2.unipark.de/uc/KliPsy/8cf3/?a=
Hier bekommen sie eine Rückmeldung, ob das Training für sie geeignet ist.
Entstehen Kosten durch die Teilnahme?
Die Trainingsteilnahme ist für die Teilnehmer:innen kostenfrei. Der für die Teilnahme obligate Sprechstundentermin mit Schwerpunkt auf psychotherapeutische Indikations- und Befunderhebung (analog Probatorische Sitzung für Privatversicherte) ist eine anerkannte Kassenleistung und wird mit Ihren gesetzlichen oder privaten Krankenkassen abgerechnet. Kassenleistung und kann mit Ihren gesetzlichen.
Bringen Sie daher, soweit vorhanden, zu diesem Termin bitte Ihre Krankenkassenkarte mit.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann nehmen Sie jetzt an einem kurzen Fragebogen-Screening teil, um herauszufinden, ob das Training für Sie geeignet ist, mit der anschließenden Möglichkeit sich anzumelden:
https://ww2.unipark.de/uc/KliPsy/8cf3/?a=
Zur Anmeldung füllen Sie bitte unser Anmeldeformular aus.
Sie finden dieses unter folgendem Link: https://ww2.unipark.de/uc/KliPsy/8cf3/?a=20.
Mit diesem Formular erheben wir Ihre Kontaktdaten. Wir werden Sie dann für eine Terminvereinbarung bezüglich der diagnostischen Sprechstunde kontaktieren. Bei Fragen zum Projekt können Sie sich außerdem jederzeit per Mail bei uns melden: E-Mail
Bitte beachten Sie, dass Sie nur dann am Training teilnehmen können, wenn Sie unsere Sprechstunde besucht haben. Bringen Sie dazu bitte Ihre Krankenkassenkarte mit.
Für genauere Informationen, Anmerkungen, Fragen oder Kritik wenden Sie sich bitte an
hilfe-bei-spinnenangst@ruhr-uni-bochum.de
oder direkt an die AE Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum.
Ihre Ansprechpartner sind:
Projektverantwortlicher
PD Dr. André Wannemüller, Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut
Projektmitarbeiter
Julia Richter
Jana Diekershoff
Gloria Maximovski
Lilly Hübner
Niklas Hampl
Sharan Kesavan
Jaqueline Bencun
Maren Ballin
Lea Bartsch