Don´t panic: Ein Zwei-Tagestraining gegen Panikstörung und Agoraphobie
Haben Sie plötzlich auftretende Panikattacken und sorgen sich über deren Bedeutung und mögliche Konsequenzen? Haben Sie aufgrund dieser Attacken Ihr Verhalten verändert, z.B. weil Sie Aktivitäten oder körperliche Anstrengung vermeiden, um weitere Attacken zu verhindern oder wenden Sie bestimmte Sicherheitsstrategien an, um die Panikanfälle zu kontrollieren? Dann leiden Sie möglicherweise an einer Panikstörung und/oder einer begleitenden Agoraphobie.
Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts der Ruhr-Universität Bochum bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihre Panikstörung und/oder Agoraphobie durch ein zweitägiges Training zu überwinden. Unser Ziel ist es, Ihnen neue, angstlindernde Erfahrungen mit ihren Panikanfällen und in angstauslösenden Situationen zu ermöglichen und dadurch einen nachhaltigen Rückgang von Angst und Panik zu erreichen.
Um festzustellen, ob unser Training für Sie geeignet ist, möchten wir Sie zunächst telefonisch umfassend über den geplanten Trainingsablauf unseres Projekts informieren und Sie im Anschluss zu einer psychotherapeutischen Sprechstunde einladen. In dieser Sitzung möchten wir die Ursachen Ihrer Ängste kennenlernen und Sie über alternative Behandlungsangebote informieren. Falls Sie sich für unsere Studie anmelden oder ein Telefongespräch wahrnehmen möchten, füllen Sie gerne das Online-Anmeldeformular unter folgendem Link aus: https://ww2.unipark.de/uc/KliPsy/8cf3/?a=20
Das Training findet am 21.03.2025 von 14:00 bis 19:00 Uhr und am 22.03.2025 von 10:00 bis 16:00 Uhr in Bochum statt.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Unser Team besteht aus Wissenschaftler:innen, Psychotherapeut:innen und Psycholog:innen der Abteilung für klinische Psychologie der Ruhr-Universität Bochum. Geleitet wird das Projekt von PD Dr. André Wannemüller, Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut. Sein Forschungs- und Behandlungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Erprobung von effektiven und effizienten Intensivbehandlungen von Angststörungen in Großgruppenformaten. In den letzten Jahren wurden hierzu bereits verschiedene Behandlungsprojekte für situative Angststörungen darunter Spinnenangst, Zahnbehandlungsangst, Blut-, Spritzen- und Verletzungsangst, MRT-Behandlungsangst sowie Höhen- und Flugangst sowie angstassoziierte Störungen (z.B. Waschzwang) erfolgreich durchgeführt, an die wir mit dem aktuellen Projekt anknüpfen möchten.
Die Planung und Durchführung des Projekts erfolgen in Zusammenarbeit mit neun Psychologiestudent:innen, die im Rahmen ihrer Masterarbeit die gewonnenen Erkenntnisse auswerten. Am Tag des Trainings wird unser Team zusätzlich durch approbierte Psychotherapeut:innen unterstützt, um eine umfassende und professionelle Betreuung zu gewährleisten.
In den letzten Jahren wurden bereits Trainings zu verschiedenen Ängsten (z.B. Spinnenangst, Zahnbehandlungsangst, Blut-, Spritzen-, Verletzungsangst, Höhenangst, Flugangst, Angst vor Kontamination) durchgeführt.
Alle Projekte hatten zwei gemeinsame Kerne. Einerseits sollte eine große Gruppe Betroffener das Training gemeinsam innerhalb eines Tages absolvieren, andererseits war die aktive Auseinandersetzung mit dem angstauslösenden Gegenstand bzw. der Situation das jeweilige Kernstück der Trainings.
Dabei zeigte sich in verschiedenen Studien, dass die meisten Teilnehmer:innen sehr von der Behandlung im Großgruppenformat profitieren konnten. Sie belegten die Wirksamkeit des Behandlungskonzeptes, in vielen Fällen auf einem mit einer herkömmlichen Einzel-Therapie vergleichbaren Niveau. Darüber hinaus kann die Behandlung in einer Gruppe die Motivation der einzelnen Teilnehmer:innen fördern und so zum Behandlungserfolg beitragen.
Hier finden Sie Patient:innenrückmeldungen aus unserem letzten Angstprojekt, bei dem es um die Behandlung von Flugangst ging.
Was umfasst das Telefongespräch? Was passiert während der Sprechstunde?
In einem telefonischen Erstkontakt möchten wir Sie umfassend über den Ablauf unserer Studie aufklären und bereits erste Rahmenbedingungen besprechen, die für eine Teilnahme erforderlich sind. Die psychotherapeutische Sprechstunde wird von qualifiziertem Personal des Zentrums für Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt. Die Sprechstunde dient dazu, festzustellen, ob das Behandlungsprogramm für Sie geeignet ist. Der Schwerpunkt liegt auf einer ausführlichen diagnostischen Abklärung Ihrer Beschwerden sowie der Beratung über alternative Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem besprechen wir hier mit Ihnen, warum wir eine kurze Bescheinigung Ihrer (Haus-)Ärzt:in benötigen, um auszuschließen, dass körperliche Erkrankungen vorliegen, die eine Trainingsteilnahme unmöglich machen.
Was passiert während des Trainings?
Das Training findet an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt: Freitag, den 21.03.2025 ab 14:00 Uhr und Samstag, den 22.03.2025 ab 10:00 Uhr. Da es sich hierbei um ein einmaliges Programm der Ruhr-Universität-Bochum handelt, können wir Ihnen keine alternativen Daten anbieten.
Welche Leistungen enthält das Behandlungsprogramm?
I. Psychotherapeutische Sprechstunde / Probatorische Sitzung
II. Behandlungsprogramm in Großgruppe
- Psychologisch fundiertes Training zur Angstbewältigung in der Ambulanz des Forschungs- und Behandlungszentrums (FBZ) im Bochumer Fenster
- Betreuung durch ein Team ausgebildeter Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen
Warum bietet die Abteilung für Klinische Psychologie ein Projekt zur Panikstörung mit und ohne Agoraphobie an?
Die Abteilung für klinische Psychologie erforscht die Ursachen für die Entstehung psychischer Erkrankungen, die Wirksamkeit von psychotherapeutischen Behandlungen und den Behandlungen zugrundeliegende Wirkmechanismen. Zu all diesen Faktoren kann eine im Großgruppenkontext durchgeführte Behandlung einen wichtigen Beitrag leisten.
Angststörungen stellen eine bedeutende Gruppe psychischer Störungen dar. Im Laufe ihres Lebens erkranken etwa 15% der Deutschen an einer Angststörung, wobei Panik und Agoraphobie für Betroffene eine besonders hohe Belastung darstellen kann. Daher ist es von großer Bedeutung, Behandlungen zu entwickeln, die die große Effektivität gängiger Behandlungsverfahren beibehalten und gleichzeitig sehr kurz und für die Betroffenen niederschwellig zugänglich sind.
Die Großgruppenbehandlung bei situativen Angststörungen wurde schon durch verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen belegt, für die Panikstörungs- und Agoraphobiebehandlung fehlen bislang aber noch Wirksamkeitsbelege.
Um die wissenschaftliche Begutachtung unseres Trainings zu ermöglichen, möchten wir Sie daher bitten, vor dem eigentlichen Trainingstag, im Anschluss an das Training sowie zu zwei Zeitpunkten in den Monaten nach dem Training kurze Fragebögen auszufüllen und an einem kurzen Experiment am heimischen Computer teilzunehmen. Dadurch ist es möglich, dass nicht nur Sie, sondern auch nachfolgende Patient:innen von unserem Training profitieren.
Ist das Training für Sie geeignet?
Unsere Behandlungsprogramme richten sich an alle Personen über 18 Jahren, die an Panikstörung und/oder Agoraphobie leiden, keine komorbiden psychischen Störungen haben, die für eine Teilnahme im Großgruppensetting ungünstig sind und keine körperlichen Einschränkungen aufweisen, die eine Teilnahme am Training unmöglich machen. [Um zu klären, ob die psychischen Voraussetzungen für eine Trainingsteilnahme erfüllt sind, dient das Vorgespräch am Zentrum für Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum. Zur Klärung der körperlichen Voraussetzungen möchten wir Sie im Anschluss an das Vorgespräch bitten, eine Bescheinigung Ihrer (Haus-)Ärztin einzuholen].
Das Training ist besonders geeignet für Menschen, die ihre Ängste als stark belastend empfinden.
In einer ersten therapeutischen Sprechstunde erfassen wir Ihre Ängste objektiv und klären, ob und wie diese am besten behandelt werden sollten. Ziel ist es, Ihnen die bestmögliche Unterstützung zu bieten.
Bisherige Teilnehmer:innen unserer Programme haben in der Regel positive und angstlindernde Erfahrungen gemacht, und nur wenige zeigten keine deutliche Verbesserung ihrer Ängste.
Wenn Sie Bedenken oder Fragen zur Teilnahme am Training haben, können Sie sich jederzeit an PD Dr. André Wannemüller und sein Team wenden. Wir sind gerne für Sie da.
Ist Ihre Angst stark genug, um an der Sprechstunde teilzunehmen?
Falls Sie sich unsicher über die Teilnahme sind, können Sie die folgenden Fragen als Orientierung nutzen.
1) Kommt es zurzeit vor, dass Sie plötzlich innerhalb kurzer Zeit starke Angst bekommen oder Ihnen ganz unwohl wird?
2) Treten diese Panikanfälle meistens unerwartet auf?
3) Erreicht der Panikanfall meistens seinen Höhepunkt innerhalb weniger Minuten?
4) Erleben Sie mind. eines der folgenden Symptome bei fast jedem Panikanfall? Herzklopfen, Herzrasen oder beschleunigter Herzschlag, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Erstickungsgefühle, Schmerzen oder Beklemmungsgefühle in der Brust, Übelkeit oder Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel
5) Haben Sie in diesen Momenten Angst, die Kontrolle zu verlieren, verrückt zu werden oder zu sterben?
6) Vermeiden Sie Situationen, in denen Sie Angst haben (z.B. beim Autofahren, Schlange stehen oder in Kaufhäusern, Menschenmengen oder engen, geschlossenen Räumen), weil es schwierig oder peinlich wäre, die Situationen zu verlassen, falls Sie sich plötzlich schwach, panisch oder krank fühlen würden?
7) Sind Sie in den oben genannten Situationen angespannt, da Sie befürchten, dort könnten unangenehme, beschämende (z.B. in die Hose machen) oder panikartige Symptome (z.B. Benommenheit, Schwächeanfall, Angst zu sterben) auftreten?
8) Haben Sie Angst vor solchen Situationen, weil Sie im Falle eines Panikanfalles oder von möglicherweise auftretenden panikähnlichen Symptomen nicht rechtzeitig Hilfe bekommen könnten?
Wenn Sie sich bei einer oder mehreren Aussagen angesprochen fühlen, wird das Programm vermutlich für sie geeignet sein.
Entstehen Kosten durch die Teilnahme?
Die Trainingsteilnahme ist für die Teilnehmer:innen kostenfrei. Der für die Teilnahme obligate Sprechstundentermin mit Schwerpunkt auf psychotherapeutische Indikations- und Befunderhebung (analog Probatorische Sitzung für Privatversicherte) ist eine anerkannte Kassenleistung und kann mit Ihren gesetzlichen oder privaten Krankenkassen abgerechnet werden.Bringen Sie daher, soweit vorhanden, zu diesem Termin Ihre Krankenkassenkarte mit.
Für genauere Informationen, Anmerkungen, Fragen oder Kritik wenden Sie sich bitte an
Hilfe-bei-panikstoerung@rub.de
oder direkt an die AE Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum.
Ihre Ansprechpartner sind:
Projektverantwortlicher
PD Dr. André Wannemüller, Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut
Projektmitarbeiter
Sabrina Awwad, Bachelor of Science in Psychologie
Jordis Boog, Bachelor of Science in Psychologie
Rabea Brunstering, Bachelor of Science in Psychologie
Atif Ejaz, Bachelor of Science in Psychologie
Jonas Fuhrmann, Bachelor of Science in Psychologie
Annika Hirland, Bachelor of Science in Psychologie
Lilli Neuhausen, Bachelor of Science in Psychologie
Francesca Santoro, Bachelor of Science in Psychologie
Maike Spieker, Bachelor of Science in Psychologie
Zur Anmeldung füllen Sie bitte unser Anmeldeformular aus.
Sie finden dieses unter folgendem Link: https://ww2.unipark.de/uc/KliPsy/8cf3/?a=20.
Mit diesem Formular erheben wir Ihre Kontaktdaten. Wir werden Sie dann für ein telefonisches Erstgespräch kontaktieren.
Bei Fragen zum Projekt können Sie sich außerdem jederzeit per Mail bei uns melden: Hilfe-bei-panikstoerung@rub.de
Bitte beachten Sie, dass Sie nur dann am Training teilnehmen können, wenn Sie an den angegeben Trainingstagen Zeit haben und wenn Sie unsere Sprechstunde besucht haben. Bringen Sie dazu bitte Ihre Krankenkassenkarte mit.