
Was traumatisierten Kindern in der Therapie helfen kann
, Erfahrungsaustausch
Wie gehen (junge) Menschen mit traumatischen Ereignissen um? Und was kann ihnen helfen, wenn solche Erfahrungen dauerhaft zu psychischen Belastungen führen? Diese Forschungsfragen nehmen am FBZ seit langem eine große Rolle ein. Dazu gehören auch Traumaforschung und -therapie im internationalen Kontext, wie ein Austausch mit Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten aus Israel unter Beweis stellte.
Ende Januar waren Mitarbeitende der Israel Trauma Coalition aus dem Süden Israels für zwei Tage zu Gast im FBZ. Ihr Besuch war Teil eines längeren Aufenthalts in Bochum im Rahmen der NRW Initiative „Shalom Chaveruth“. Im FBZ sprachen die Psychotherapeutinnen mit ihren deutschen Kolleginnen über Möglichkeiten, insbesondere Kindern, Jugendlichen und ihren Familien besser helfen zu können. Die Israel Trauma Coalition bietet psychotherapeutische Unterstützung im ganzen Land an; aktuell liegt ein Schwerpunkt der Arbeit im Süden Israels. Zudem schult die Organisation Psychotherapeutinnen zu den Themen Trauma, Traumafolgen und traumafokussierte Therapie.
In Vorträgen und Gesprächen tauschten sich die Teilnehmenden über die aktuelle Arbeit und Projekte in Israel und Bochum aus. Die israelischen Kolleginnen und Kollegen berichteten vor allem von ihrer Arbeit mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Neben kognitiver Verhaltenstherapie kommt dabei auch kunst- und tiergestützte Arbeit zum Einsatz.
Das FBZ berichtete von aktuellen Projekten, die über die gesamte Lebensspanne Krisen und psychische Belastung adressieren. Dabei wurden auch innovative Ansätze wie Großgruppen-Trainings und der Einsatz von Apps vorgestellt.
Das FBZ unterstützt seit langem traumatisierte Menschen. So gibt es seit vielen Jahren eine Sprechstunde für RUB-Studierende mit Fluchterfahrung. Unter Leitung des FBZ läuft seit 2019 zudem das nationale Forschungsprojekt Improve Mental Health (Improve MH) für Familien mit Fluchterfahrung. Dort lernen geflüchtete Eltern, besser mit Stress und Ängsten umzugehen und damit langfristig auch das Wohlbefinden ihrer Kinder zu stärken. Weiterhin wird am FBZ im Frühjahr die Vortragsreihe zur Traumabehandlung – insbesondere bei Kindern – fortgesetzt. Dann berichtet ein Mediziner über Trauma-Erfahrungen und Traumabehandlung von Kindern im Gazastreifen.